Buselmeier, Michael: In den Sanden bei Mauer
Michael Buselmeier
In den Sanden bei Mauer
Letzte Gedichte
72 S., Engl. Br., 135 x 210 mm
ISBN 978-3-949749-12-4
Erschienen: November 2023
Michael Buselmeiers „letzte Gedichte“ sind während der vergangenen fünf Jahre entstanden. Der Autor spricht darin von sich häufenden Abschieden, dem Verlust naher Gefährten, letzten Reisen und Ausflügen, Erinnerungen an Kindheit und Jugend. Es gibt z.B. ein Gedicht über den armen Hölderlin, 1802 zu Fuß unterwegs in Frankreich; einen lyrischen Zyklus im Gedenken an Arnfrid Astel, Poeme zum Tod von Günter Herburger, Wulf Kirsten, Oleg Jurjew, Michael Braun. Andere Texte wenden sich existentiell bedeutsamen Orten und Landschaften zu, so das umfangreiche Titelgedicht „In den Sanden bei Mauer“. Es folgen Erfahrungen eines mißbrauchten Kindes in der Kriegs- und Nachkriegszeit, das erste Worte und Bilder in die Wand des Bombentrichters ritzt. Schließlich Apokalyptisches, Krankheiten und „das fiese Alter“. Der störrische Greis will „allein sterben“.
Buselmeiers Gedichte sprechen von „Abwesendem“ und machen es mithilfe der Sprache „anwesend“, wobei man das Grollen der Geschichte zu hören meint. Der Widerstand gegen das alltägliche Gerede manifestiert sich in einer poetischen Sprache, in ihrer Vieldeutigkeit, ihrer autobiographischen Fundierung, ihrem radikalen Dissens: „schroff aufgebrochener Boden wandernde Ränder“.
Autor
Michael Buselmeier, geb. 1938 in Berlin, und wuchs in Heidelberg auf, wo er bis heute als Schriftsteller, Publizist, Herausgeber und Literarischer Stadtführer lebt. Zahlreiche Veröffentlichungen. 2010 erhielt Buselmeier den Ben-Witter-Preis der ZEIT-Stiftung, 2011 stand er mit „Wunsiedel“ auf der Shortlist zum Deutschen Buchpreis, 2014 wurde ihm der Gustav-Regler-Preis der Stadt Merzig und des Saarländischen Rundfunks verliehen. Zuletzt erschienen bei Morio sein Gedichtband „Mein Bruder mein Tier“ (2018) und sein Roman „Elisabeth. Ein Abschied“ (2021).
Pressestimmen
„Buselmeier gelingt es, Verlustschmerz und das Nachleben der Sympathie zusammenzubringen, der Ton ist elegisch, aber nicht sentimental oder rührig.“
Timo Brandt, lyristix, 13. April 2024
„In seinen Gedichten bleibt von allen Trostgründen die Poesie übrig.“
Tobias Bulang, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 24. Februar 2024
„'In den Sanden bei Mauer' ist ein großer Wurf, vielleicht Buselmeiers bestes Buch, weil er hier auf Überflüssiges verzichtet, keine falschen Rücksichten nimmt und sich ungeschützt als der zeigt, der er ist.“
Hans Christoph Buch, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 4. Januar 2024